Chronische Atemwegserkrankungen als Risikofaktor bei Corona

In Deutschland werden über 32 Millionen Menschen aufgrund eines höheren Lebensalters oder bestimmter Vorerkrankungen einer Corona-Risikogruppe zugerechnet. Das entspricht etwa jeder dritten Person. Dazu gehören auch Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwegsorgane wie chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenfibrose oder interstitielle Lungenerkrankungen (ILD). Diese Krankheiten beeinträchtigen die Fähigkeit der Lunge unseren Körper mit Sauerstoff zu versorgen und manche davon, z. B. eine COPD, sind mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf verbunden. Auf dieser Seite erfahren Sie, welche chronische Atemwegserkrankungen das Corona-Risiko beeinflussen und welche Maßnahmen zum Schutz vor schweren Corona-Krankheitsverläufen beitragen können.

Person mit Rucksack blickt vom Berggipfel in die Ferne. Menschen mit COPD haben ein erhöhtes Risiko für schwere Corona-Verläufe.

Chronische Atemwegserkrankungen als Risikofaktor bei Corona

Person mit Rucksack blickt vom Berggipfel in die Ferne. Menschen mit COPD haben ein erhöhtes Risiko für schwere Corona-Verläufe.

In Deutschland werden über 32 Millionen Menschen aufgrund eines höheren Lebensalters oder bestimmter Vorerkrankungen einer Corona-Risikogruppe zugerechnet. Das entspricht etwa jeder dritten Person. Dazu gehören auch Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwegsorgane wie chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenfibrose oder interstitielle Lungenerkrankungen (ILD). Diese Krankheiten beeinträchtigen die Fähigkeit der Lunge unseren Körper mit Sauerstoff zu versorgen und manche davon, z. B. eine COPD, sind mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf verbunden. Auf dieser Seite erfahren Sie, welche chronische Atemwegserkrankungen das Corona-Risiko beeinflussen und welche Maßnahmen zum Schutz vor schweren Corona-Krankheitsverläufen beitragen können.

Was sind chronische Atemwegserkrankungen?

Chronische Atemwegserkrankungen können die Lunge, die Bronchien und weitere Bereiche der Atemwege betreffen. Sie werden in obstruktive und restriktive Lungenerkrankungen unterteilt.

  • Obstruktive Lungenerkrankungen, wie z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Bronchiektasen, erschweren das Ausatmen.
  • Restriktive Lungenerkrankungen, wie z. B. Lungenfibrose, chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder bestimmte berufsbedingte Lungenerkrankungen, schränken die Fähigkeit ein, Luft einzuatmen.
Abbildung des ACE-2-Proteins, an das das Coronavirus bindet. Dieses Protein kommt besonders häufig in der Lunge vor.

Warum haben Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen ein höheres Corona-Risiko?

Menschen mit bestimmten chronischen Atemwegserkrankungen können ein höheres Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf haben. Dazu zählen unter anderem:

COPD: Bei Personen mit COPD kann das ACE-2-Protein in der Lunge vermehrt vorkommen, während gleichzeitig die antivirale Abwehr geschwächt sein kann. Dies führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für eine Infektion mit dem Coronavirus. Etwa 4,4 % der Menschen in Deutschland haben durch COPD ein erhöhtes Risiko – unabhängig vom Alter. Menschen mit COPD benötigen bei einer Corona-Erkrankung häufiger intensivmedizinische Betreuung und Beatmung als Menschen ohne Lungenerkrankung.

Lungenfibrose: Bei dieser Erkrankung bildet sich vermehrt Bindegewebe in der Lunge, was zu einer Vernarbung und Verhärtung des Lungengewebes und damit zu einer eingeschränkten Lungenfunktion führt. Betroffene haben häufig Schwierigkeiten, genügend Luft aufzunehmen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Eine akute Atemwegsinfektion kann die Sauerstoffversorgung zusätzlich behindern. Deshalb sind Patientinnen und Patienten mit Lungenfibrose besonders anfällig für schwere Corona-Krankheitsverläufe.

Aber: Nicht alle chronischen Atemwegserkrankungen werden mit einem erhöhten Corona-Risiko in Verbindung gebracht. So ist zum Beispiel das Corona-Risiko bei gut eingestellten Asthma-Patientinnen und -Patienten, die ihre Medikamente regelmäßig einnehmen, in der Regel nicht höher als bei Menschen ohne Lungenerkrankung.

Warum haben Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen ein höheres Corona-Risiko?

Abbildung des ACE-2-Proteins, an das das Coronavirus bindet. Dieses Protein kommt besonders häufig in der Lunge vor.

Menschen mit bestimmten chronischen Atemwegserkrankungen können ein höheres Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf haben. Dazu zählen unter anderem:

COPD: Bei Personen mit COPD kann das ACE-2-Protein in der Lunge vermehrt vorkommen, während gleichzeitig die antivirale Abwehr geschwächt sein kann. Dies führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für eine Infektion mit dem Coronavirus. Etwa 4,4 % der Menschen in Deutschland haben durch COPD ein erhöhtes Risiko – unabhängig vom Alter. Menschen mit COPD benötigen bei einer Corona-Erkrankung häufiger intensivmedizinische Betreuung und Beatmung als Menschen ohne Lungenerkrankung.

Lungenfibrose: Bei dieser Erkrankung bildet sich vermehrt Bindegewebe in der Lunge, was zu einer Vernarbung und Verhärtung des Lungengewebes und damit zu einer eingeschränkten Lungenfunktion führt. Betroffene haben häufig Schwierigkeiten, genügend Luft aufzunehmen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Eine akute Atemwegsinfektion kann die Sauerstoffversorgung zusätzlich behindern. Deshalb sind Patientinnen und Patienten mit Lungenfibrose besonders anfällig für schwere Corona-Krankheitsverläufe.

Aber: Nicht alle chronischen Atemwegserkrankungen werden mit einem erhöhten Corona-Risiko in Verbindung gebracht. So ist zum Beispiel das Corona-Risiko bei gut eingestellten Asthma-Patientinnen und -Patienten, die ihre Medikamente regelmäßig einnehmen, in der Regel nicht höher als bei Menschen ohne Lungenerkrankung.

Welche weiteren Faktoren können das Corona-Risiko bei chronischen Atemwegserkrankungen beeinflussen?

Das Risiko für schwere Corona-Krankheitsverläufe steigt, wenn weitere chronische Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegen. Etwa die Hälfte der Menschen mit COPD leiden gleichzeitig an weiteren chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch das Stadium der Atemwegserkrankungen und der allgemeine Gesundheitszustand beeinflussen das individuelle Risiko.

Welche Folgen kann eine Coronavirus-Infektion für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen haben?

Aufgrund einer bestehenden chronischen Erkrankung der Atemwege können im Fall einer Coronavirus-Infektion sowohl akute als auch langfristige gesundheitliche Probleme auftreten.

Begleiterkrankungen der Atemwege führen häufig zu schwereren Corona-Symptomen und damit zu schweren Corona-Krankheitsverläufen. Zudem treten häufiger anhaltende Beschwerden wie Atemnot, eingeschränkte Lungenfunktion und Veränderungen im Lungengewebe, zum Beispiel Narbenbildungen (Fibrosen) auf. Diese möglichen Spätfolgen (Long COVID) können zu einer eingeschränkten Lebensqualität und einem höheren medizinischen Versorgungsbedarf beitragen. Außerdem kann eine Coronavirus-Infektion bei COPD-Patientinnen und -Patienten das Thromboserisiko erhöhen.

Was können Menschen mit Vorerkrankungen der Atemwegsorgane tun, um ihr Corona-Risiko zu senken?

Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen können ihr Corona-Risiko verringern, indem sie aktiv mit ihrem Behandlungsteam zusammenarbeiten und empfohlene Schutzmaßnahmen berücksichtigen.

  • Für Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege ist es besonders wichtig, eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Informationen dazu finden Sie auf unserer Seite Corona vorbeugen.
  • Es ist wichtig, Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Erkrankung konsequent einzunehmen und nicht ohne ärztliche Absprache abzusetzen. Das gilt insbesondere für inhalative Steroide bei Asthma.
  • Allen Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane wird nach der Grundimmunisierung eine jährliche Corona-Schutzimpfung empfohlen.
  • Allen Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane wird außerdem eine Pneumokokken-Impfung empfohlen. Sie kann helfen, eine durch Pneumokokken-Bakterien verursachte Lungenentzündung zu vermeiden oder deren Krankheitsverlauf zu mildern. Eine Pneumokokken-Impfung kann mit einer Corona-Schutzimpfung am gleichen Termin angewandt werden.
Mann wandert in herbstlicher Hügellandschaft und hält inne, um tief durchzuatmen. Menschen, die zu einer Corona-Risikogruppe wie chronischen Atemwegserkrankungen gehören, wird eine Corona-Schutzimpfung empfohlen, um schweren Corona-Krankheitsverläufen vorzubeugen.

Corona-Schutzimpfung bei Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen

Um das Risiko für schwere Corona-Krankheitsverläufe und mögliche Langzeitfolgen zu verringern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine jährliche Corona-Schutzimpfung für alle Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane – unabhängig davon, ob weitere Risikofaktoren vorliegen.

Idealerweise sollte die Impfung mit einem an die aktuellen Virusvarianten angepassten Impfstoff im Herbst erfolgen. Je nach individueller gesundheitlicher Situation kann laut STIKO am selben Termin zusätzlich gegen Grippe und bzw. oder Pneumokokken geimpft werden. Auch vor Reisen kann es sinnvoll sein, den Impfschutz zu überprüfen und bei Bedarf aufzufrischen.

Corona-Schutzimpfung bei Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen

Mann wandert in herbstlicher Hügellandschaft und hält inne, um tief durchzuatmen. Menschen, die zu einer Corona-Risikogruppe wie chronischen Atemwegserkrankungen gehören, wird eine Corona-Schutzimpfung empfohlen, um schweren Corona-Krankheitsverläufen vorzubeugen.

Um das Risiko für schwere Corona-Krankheitsverläufe und mögliche Langzeitfolgen zu verringern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine jährliche Corona-Schutzimpfung für alle Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane – unabhängig davon, ob weitere Risikofaktoren vorliegen.

Idealerweise sollte die Impfung mit einem an die aktuellen Virusvarianten angepassten Impfstoff im Herbst erfolgen. Je nach individueller gesundheitlicher Situation kann laut STIKO am selben Termin zusätzlich gegen Grippe und bzw. oder Pneumokokken geimpft werden. Auch vor Reisen kann es sinnvoll sein, den Impfschutz zu überprüfen und bei Bedarf aufzufrischen.

Jetzt Termin zur Impfberatung finden

Eine persönliche Beratung zum individuellen Corona-Risiko und zu empfohlenen Schutzimpfungen ist jederzeit möglich, insbesondere vor der Herbst- und Wintersaison. Impfberatungen werden von Hausärztinnen und Hausärzten sowie über 1.600 Apotheken angeboten. Termine können online über Doctolib oder ApoGuide vereinbart werden.

So finden Sie Ihren Termin in nur 3 einfachen Schritten

Zuerst wählen Sie unten den passenden Button aus: Doctolib für eine Arztpraxis oder ApoGuide für eine impfende Apotheke in Ihrer Nähe.

Danach geben Sie Ihre Adresse ein, um Praxen oder Apotheken in Ihrer Nähe anzuzeigen. Wählen Sie eine passende Anlaufstelle für Ihre Impfberatung aus.

Zuletzt klicken Sie auf „Termin vereinbaren“ oder „Anrufen“ und folgen den Anweisungen auf der Seite, um einfach und schnell einen Termin zu buchen.

Doctolib

Jetzt Arztpraxis in Ihrer Nähe finden

ApoGuide

Jetzt Impf-Apotheke in Ihrer Nähe finden

Weitere Infos zur Impfberatung und Terminvereinbarung finden Sie hier.

Das könnte Sie auch interessieren

Quellen